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PM: Feldenkrais unterstützt Eltern: „Das Entdecken aus eigenem Antrieb ist zentrale Entwicklungsaufgabe des Kindes“

Angelika Ritschel
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Überbehütende Helikopter-Eltern oder Erziehungsberechtigte, die ihren Kindern keine Grenzen setzen – das sind zwei Extreme heutiger Erziehungsmethoden. Wie ein Kind gut erzogen wird, ist seit jeher ein vieldiskutiertes Thema. Angelika Ritschel – Erzieherin, Diplom-Sozialpädagogin, Pikler-Pädagogin, Dozentin in Aus- und Weiterbildung von pädagogischen Fachkräften sowie Fachberaterin in Kindertageseinrichtungen – vertritt die Ansicht, dass Eltern die gesunde Kindesentwicklung schon mit wenigen einfachen Dingen gut fördern können. „Hier bietet auch die Feldenkrais-Methode gute Möglichkeiten. Mit einfachen Feldenkrais-Übungen wird nicht nur die Persönlichkeit des Kindes besser entwickelt, es wird auch die Beziehung zu den Eltern gestärkt“, sagt Magdalena Arnold, als Feldenkrais-Practitioner und Heilpädagogin Expertin des FVD. „Eltern und Kinder können mithilfe eines erfahrenen Feldenkrais-Practitioners viel erreichen. Dafür brauchen wir in Deutschland gezielte Förderprogramme, um junge Familien zu unterstützen.“

Die Aktivität eines Kindes und seine Persönlichkeitsentwicklung hängen stark zusammen. Das fängt schon beim Kleinkind an: Es will die Welt erobern und sich Bewegungsabläufe erarbeiten, wie zum Beispiel Rennen, Greifen oder Klettern. „Das Erforschen und Entdecken aus eigenem Antrieb ist eine zentrale Entwicklungsaufgabe des Kindes, vor allem im zweiten und dritten Lebensjahr. Je mehr es das selbstbestimmt und frei in seinem eigenen Tempo durch Erfahrungen machen kann, desto mehr stärkt es seine Persönlichkeit“, ist sich Angelika Ritschel sicher. Aufgabe der Eltern beziehungsweise Erziehungsberechtigten sei es vor allem, dafür einen geschützten Rahmen zu schaffen, indem sie das Kind vor Gefahren – wie Steckdosen etc. – schützen. Unvermeidbare Situationen, wie zum Beispiel plötzliches Stolpern und Hinfallen, solle man dem Kind dagegen durchaus zumuten, weil es durch diese Erfahrung überhaupt erst lernt, was dies bedeutet – und seine Bewegungsabläufe dadurch trainiert und verfeinert. Diese Einschätzung teilt auch der FVD: „Leider wissen Eltern oft nicht, wie sie mit den Bewegungen ihres Kindes umgehen sollen“, sagt Magdalena Arnold, die als Feldenkrais-Practitioner in Aschaffenburg arbeitet. „Eltern sollten am besten beim Kind auf dem Boden sein – egal ob auf dem heimischen Teppich oder im Sandkasten.“

Eingeschränkte Aktivität des Kindes hat oft mit Unwissenheit der Eltern zu tun

Ein Kind, das andauernd in seiner selbstständigen Aktivität beschränkt wird, wird schwerer Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten aufbauen können und weniger offen auf die Welt zugehen – und viel abhängiger von Erwachsenen sein. Diese Einschränkungen passieren häufig aufgrund von Unwissenheit der Erziehungsberechtigten: „Viele Kinder werden zum Beispiel unter Spieltrapeze gelegt, wo etwas bimmelt, wenn sie dagegen stoßen – was eigentlich genau das Gegenteil von eigener Aktivität ist. Oder sie werden frühzeitig aufgesetzt oder -gestellt in der Annahme, dass dies die Entwicklung beschleunigt, obwohl das Kind noch gar nicht so weit ist“, so Ritschel. Die Expertin warnt auch davor, einem Kind schon frühzeitig Bewegungsstörungen zuzuschreiben. „Der sogenannte Normbereich in den ersten 18 Lebensmonaten ist im Bereich der Bewegungsentwicklung sehr groß. Es gibt da riesige Unterschiede, wann etwa das Krabbeln oder Laufen beginnen.“

Aktivität fördern durch gute Elternbildung

Jede Form von Elternbildung hilft, diese Fehler zu vermeiden, angefangen bei der Geburtsvorsorge bis hin zu Nachsorgekursen. Auch Multiplikatoren wie Hebammen oder Fachkräfte in der Krippenbetreuung kommt hier eine wichtige Rolle zu. „Gerade Eltern haben in diesem Punkt noch viel zu lernen. Dafür muss die Politik sicherstellen, dass es flächendeckende Angebote für Familien gibt. Zudem sollte die Finanzierung dieser Angebote sichergestellt werden. Spezielle Förderprogramme für Eltern sind dringend erforderlich“, sagt FVD-Expertin Magdalena Arnold. Die selbstständige Aktivität eines Kindes können Erziehungsberechtigte schon mit ganz einfachen Dingen fördern: einem ausreichend großen Spielbereich etwa, einem vielfältigen und entwicklungsgerechten Angebot an einfachen Spielmaterialien und der Gewissheit für das Kind, dass die Bezugsperson stets in Sicht- oder Hörweite ist. Denn: „Ein Kind braucht vor allem eine tragfähige Beziehung zu einer Person, die ihr Liebe, Verlässlichkeit und Sicherheit vermittelt“, so die Erzieherin Angelika Ritschel. Zudem sei viel Bewegung wichtig für ein Kind, vor allem draußen in der Natur durch Erfahrungen mit den Elementen, dem Gelände oder auch dem Wetter. Wer feinfühlig und aufmerksam sein Kind beobachtet, der macht laut Ritschel schon sehr viel richtig: „In der Regel sendet ein Kind sehr deutlich von selbst Signale, was passend beziehungsweise gut ist und was nicht – und darauf kann man reagieren.“

Pressekontakt:
Torben Brinkema
c/o FVD Feldenkrais-Verband Deutschland e. V.
Jägerwirtstr. 3
81373 München

Telefon: 089 / 230 69 60 21
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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