IQWiG-Pressemitteilung

Studien liefern Hinweise auf Wirksamkeit der Feldenkrais-Methode bei bestimmten Krankheiten
Als vor zwei Jahren das IQWiG die Meldung veröffentlichte, dass es die Wirksamkeit der Feldenkrais-Methode in Bezug auf Störungen der Beweglichkeit untersuchen will, begann auch eine Gruppe Expert*innen aus dem Verband an dem Thema zu arbeiten.
Mit der Hilfe von Dr. Thomas Hassa, Susanne Herzog, Roger Russell und später Jens Krug wurde als Reaktion auf den vorläufigen Bericht eine Stellungnahme im Namen des FVD verfasst.
Die erste Pressemitteillung des IQWiG nach dem Erscheinen des vorläufigen Berichtes war noch mit "Schlechte Datenlage zum Nutzen der Feldenkrais-Methode bei Störungen der Beweglichkeit" betitelt.
Das Stellungnahmeverfahren hat hier nochmal etwas bewegt, so dass die Pressemitteilung inzwischen wie folgt lautet: "Feldenkrais-Methode: Vorteile bei bestimmten Erkrankungen
Bei Parkinson und bei chronischen Schmerzen im unteren Rückenbereich könnte die Feldenkrais-Methode die Beweglichkeit und die Lebensqualität verbessern.
[...]
Die Studien deuten aber darauf hin, dass die Feldenkrais-Methode bei bestimmten Erkrankungen Vorteile bietet. So zeigt sich in der Indikation Morbus Parkinson, dass die Feldenkrais-Methode gegenüber einem Bildungsprogramm in Form von Vorträgen die Beweglichkeit verbessern und die gesundheitsbezogene Lebensqualität erhöhen kann. Auch bei der Indikation chronische Schmerzen im unteren Rückenbereich kann die Feldenkrais-Methode gegenüber einem Training mit Übungen für die Rumpfstabilität die Beweglichkeit fördern und die gesundheitsbezogene Lebensqualität steigern.
Gegenüber der Teilnahme an einer Rückenschule zeigt sich in einer Studie, dass die Feldenkrais-Methode die Schmerzen im unteren Rückenbereich besser lindert. [...]" (https://www.iqwig.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-detailseite_73413.html)
Das IQWiG liefert mit seinem Bericht in gewisser Weise unsere Premiere in der wissenschaftlich-medizinischen Welt. Und bei dieser Premiere sind wir nicht gänzlich durchgefallen!
Wir haben mit viel Engagement das beste Ergebnis erreicht, was derzeit mit den vorhandenen Studien machbar ist.
Was bedeutet das nun für Dich als FELDENKRAIS®Lehrer*in?
Du kannst zum Beispiel darauf verweisen, dass Studien Hinweise auf eine Wirkung von Feldenkrais bei Schmerzen im unteren Rücken und Morbus Parkinson bieten, wenn Klient*innen mit Fragen dazu auf dich zu kommen.
Für den FVD als Berufsverband bedeutet das allerdings, dass wir mehr Gehör bei Stellen, die sich mit der Finanzierung von Gesundheitsleistungen beschäftigen, finden werden. Auch wissen wir nun deutlicher, woran wir weiter arbeiten müssen, denn der Report des IQWiG liefert auch viele Hinweise darauf, was wir z.B. bei Studien beachten müssen.
Der Report des IQWiG setzt somit eine Grundlage für eine Berufspolitik und damit auch für eine Perspektive, in der mehr und mehr FELDENKRAIS®Lehrende von ihrer Arbeit mit der Feldenkrais-Methode leben können.
Ich danke den beteiligten Mitgliedern für ihren großen Beitrag und den Mitgliedern für die finanzielle Unterstützung. Als starke Gemeinschaft teilen wir uns die Kosten für externe Expert*innen zum Beispiel für die Rechtsberatung in diesem Kontext, was einzelne Kolleg*innen kaum leisten könnten.
Uwe Jaschke, Vorsitzender des FVD Feldenkrais-Verband Deutschland e.V.